Reale Räume

Veranstaltung im temporären Basel Pavillon

Die Architekturwoche Basel 2022 fand vom 10. bis 15. Mai statt.

Es gibt weltweit zahlreiche Architektur-Biennalen. Viele davon richten sich an ein ausschliesslich professionelles Publikum.  Die Architekturwoche Basel 2022 geht einen anderen Weg: Unter dem Titel „Reale Räume“ will der Event das breite Publikum ansprechen.  Vom 9. bis 15. Mai 2022 bespielt die biennale Plattform für Architektur und Stadtentwicklung verschiedene Orte in Basel. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Globalisierung, Digitalisierung, Migration, Klimawandel und Pandemie. Es geht um öffentliche Räume und Bauten und um die Verhandlung von vielfältigen Realitäten. Dabei stehen aktuelle Entwicklungsareale im Vordergrund, die in Basel-Stadt und Basel-Landschaft verankert sind. Das Programm wird dabei von drei unterschiedlichen Formaten geprägt, dem „Basel Pavillon“ sowie den Reihen „Forum“ und „Trouvailles“.

Der temporäre Basel Pavillon des mallorquinischen Büros isla wurde eigens für die Architekturwoche gestaltet und sorgte schon im Vorfeld des Events für Aufsehen. Unter einem einfachen Satteldach aus Trapezblech zusammengefasst, bilden bis zu 6 Module entlang der Bahngleise einen durchgehenden Galeriegang von über fünfzig Meter Länge – eine urbane Veranda, die Einblicke in die Vergangenheit und Ausblicke auf die anstehende Transformation zum Stadtquartier eröffnet. Der Bau des Architektenduos will Pionier in der architektonischen Auseinandersetzung mit klimagerechtem und zirkulärem Bauen sein: Alle massgeblichen Bauteile der „Loggia Baseliana“ – Tonziegel, Holzbohlen und Platten, Stahlprofile, Trapezblech oder Kartonröhren – stammen aus regionalen Rückbauten, die das Fachplanungsbüro Zirkular für den Wettbewerb in einem Bauteilkatalog erfasst hat. Umweltfreundlicher und zeitgemässer kann ein Bauprojekt kaum sein.

Die künstlerische Leiterin der Architekturwoche Chrissie Muhr erklärte in Espazium: „Der intellektuelle Zugang darf dem zirkulären Bauen nicht abgesprochen werden. Das Zusammenführen des Forschungsgedankens und der baulichen Praxis ist ein wichtiger Schlüssel für Veränderung. Ich höre auch in Diskussionen, dass an vielen Hochschulen geplant wird, nachhaltiges Bauen als Extrakurs in das Curriculum aufzunehmen. Aber das reicht nicht, das Thema muss in alle Bereiche des Architekturstudiums aufgenommen werden. Der Pavillon ist ein Experiment, bei dem wir Forschung und Praxis  zusammen denken und umsetzen.“

Während das Format „Forum“ drei unterschiedliche Stadtentwicklungsgebiete in Basel und Umland mittels Panels und Touren bespielt, setzen sich die „Trouvailles“ mit einer historischen Dimension der Stadtentwicklung in Basel auseinander.

Die Stiftung Sotto Voce unterstützt die Architekturwoche Basel damit sie ein bleibendes, schweizweites Kulturerlebnis sein kann. Architekturwoche Basel