Wolfgang Rossbauer
Ausstellungskonzept:
Austarierter Tisch mit maximaler Belastung von Betonobjekten. Neue, unmögliche, irritierende Stadt.
Zusammen mit einem Statiker wird die Belastbarkeit des Sagex-Kubus ans Limit geführt. Der Kubus soll vertikal gestellt (liegend 4m,
Höhe lm) und mit einer Platte abgedeckt werden. Es werden möglichst viele Stahlbetonobjekte und -modelle so auf der Platte platziert,
dass die Lasten im Gesamten gleichmässig verteilt sind und zugleich ein neuer räumlicher Dialog zwischen den Objekten entsteht. Dafür
werden zum einen Objekte aus der Büroarbeit der letzten 5 Jahre und zum anderen Studentenarbeiten aus der Lehrtätigkeit an der HSLU
verwendet. Das Ziel wäre es, mindestens 1000kg Stahlbeton auf dem Sagexkubus zu platzieren.
Werk: Vertikale Raum- und Strukturentwicklung.
Unser Büro wurde 2009 gegründet, nachdem der erste Wettbewerb - ein Hortneubau in Zürich - gewonnen werden konnte. Seitdem beschäftigen
wir uns mit der Frage der Stapelung von räumlichen Prinzipien und der Ableitung logischer Tragstrukturen derer. In reellen
Architekturprojekten werden beispielsweise komplex verzweigte Raumwerke in eine weit auskragendes Scheibentragwerk (Wettbewerb
Wohnungsbau Adliswil, 5.Platz) oder ein plastisch profiliertes Bodenrelief-Tragwerk (freies Projekt für Wohnungen) übersetzt. In Experimenten
jenseits gebauter Architektur werden die logischen Lastableitungen - also die für das Auge stimmige Tektonik - bewusst in Frage
gestellt und zum Anlass für einen neuen Raumeindruck genommen.
Im Rahmen der Swiss Art Awards wurden bereits zwei mal Experimente des Büros ausgestellt. Im Jahr 2013 konnte mit einer 5000kg
schweren Stapelung aus Tetraedern und Stahlplatten, die vertikale Lasten maximal umlenkt und zu unterst auf 3 Punkten zu je 5mm2
ablegt, eine Auszeichnung erreicht werden. (Swiss Art Award für Architektur, 2013, mit Moritz Häberling)
Lehre: ,,Raum, Höhe, Beton."
In einer Entwurfsklasse des 1. Jahreskurses an der Hochschule Luzern wird seit 2 Jahren experimentell die Logik der Betonkonstruktion
als Anlass genommen, architektonische Entwürfe zu erzeugen. Zunächst werden jeweils Schalungsstrategien erprobt, die mit den Eigenschaften
des Betonbaus intelligent umgehen und eine waghalsige vertikale Skulptur ermöglichen. Der Betondruck über die beachtliche
Höhe der Objekte (60-80cm), die Logik des Holzbauzs beim Schalungsbau sowie die Frage des Prozesses beim Ein- und Ausschalen sind
gleichermassen formgenerierend. In weiteren Schritten im Verlauf des Semesters werden die technischen/ prozessualen Strategien verräumlicht.
Am Schluss entstehen vertikale und „betontypische" Architekturprojekte.
Wolfgang Rossbauer Architekt ETH.SIA
Anwandstrasse 82 1 8004 Zürich I www.rossbauer.com 1 +41 44 240 13 50 1 5 Mitarbeiter